Weingut | -berg Eschenhof Holzer

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Für uns gibt es ja nur eine bevorzugte Art, Wein eines uns bisher unbekannten Winzers zu verkosten und zu kaufen: Vor Ort, am Weingut, ab Hof. Vergangenes Wochenende haben wir bei einem Kurztrip in die Wachau einen Zwischenstopp in Großriedenthal gemacht und uns durch die Weine von Jungwinzer Arnold Holzer gekostet – inklusive Besichtigung des Weinbergs.

In den Genuss der Eschenhof Holzer Weine sind wir bereits letztes Jahr in Form eines 6er Kartons mit einer Auswahl des Weißweinsortiments gekommen. Die Weine fanden wir derart spannend, dass wir kurzerhand für heuer einen Besuch mit Verkostung direkt am Eschenhof planten.
Von Wien aus erreicht man den idyllischen Ort mit beeindruckendem Blick über das Donautal am Wagram mit dem Auto in 40 Minuten. Dass sich der Wagram – ein Höhenzug im Weinviertel, geprägt durch seine Gesteinsschichten aus eiszeitlichem Löß – genau genommen am nördlichen Ufer der Donau von Krems bis nach Wien zieht, haben wir erst hier gelernt. Spannend ist zudem, dass die Weine vom Wagram trotz der Nähe zu Kamptal und Wachau eine völlig andere Grundstruktur aufweisen. Zeigen sich Grüner Veltliner, Riesling und Co. aus Kamptal und Wachau meist sehr mineralisch, weisen Weine vom Wagram eine rundere, manchmal leicht süßliche Note auf. Zudem findet sich hier unserer Meinung nach ein besseres Preis/Leistungs-Verhältnis als in den etablierteren Gegenden.

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Nun aber zu den Weinen von Eschenhof Holzer, die uns Arnold und seine Freundin Anna, die übrigens die Etiketten für die Flaschen designt hat – dazu aber später mehr –, nach einer kurzen Führung durch die Kellerei präsentiert haben.
Zum Start gab es einen Frühroten Veltliner – ein typischer Terrassenwein, der perfekt zwischen leichter Süße und wenig Säure ausbalanciert ist. Ähnlich leicht zeigt sich der nächste Wein, ein Grüner Veltliner „Wagram“ mit 12,0 % vol., der klassisch nach GrüVe-Art im Abgang eine dezente Pfeffernote aufzeigt. Der ideale Wein für zwischendurch, wenn man eine spritzig leichte Erfrischung braucht, ohne dabei den Wein bis ins kleinste Detail zerreden zu wollen. Die Steigerung stellt der Grüne Veltliner „Im alten Weingarten“ (12,5 % vol.) dar, der in der Nase und beim ersten Schluck recht leicht wirkt, jedoch im Abgang lange nachwirkt und dabei erneut die hervorragende Balance zwischen Frucht und Säure aufweist. Der dritte und stärkste im Bunde der Grünen Veltliner kommt vom „Goldberg“. Noch gehaltvoller und mit einer dezenten Säure bietet er alles was einen guten Grünen Veltliner ausmacht – unser absoluter Favorit, der jedoch mit seinen 13% vol. an heißen Sommertagen in Maßen zu genießen ist. Spannend fanden wir auch den – leider einzigen seiner Rebsorte im Holzerschen Keller – Riesling „Sand“ (12,5 % vol.), der, sehr aromatisch mit vollem Marillenaroma und angenehmer Säure, sicher so einige deutsche Pendants in den Schatten stellt.
Nun zu einer Rarität, die hohe Erträge bei sorgfältiger Pflege im Weingarten verspricht, jedoch leider anfälliger für Pilzkrankheiten und Frost ist: Dem Roten Veltliner. Im Sortiment von Eschenhof Holzer finden sich zwei Varianten, der „Haide“ mit 12,5 % vol. und „das Gehölz“ mit 13,0 % vol.. Ersterer eignet sich durch seine Balance aus angenehmen Fruchtnoten, gefolgt von einer dezenten Säure exzellent als Speisenbegleiter. Zweiterer, im Holzfass gereift, versteht sich als „weißer Rotwein“. Der perfekte Weißwein für alle Rotweintrinker, die auch im Sommer nicht auf Tannine verzichten möchten.
Zum krönenden Abschluss – und eigentlich eher als Aperitif zu verstehen – ein Frizzante Rosé mit dezenter Beerennote, spritzig, frisch und lebendig. Davon hätten wir gerne mehrere Flaschen mitgenommen, nur leider ist unser Keller immer noch voll mit Prosecco von der letzten Italien-Reise. Bis zum Herbst sollten wir jedoch den Vorrat ein wenig reduziert haben, um erneut am Hof vorbeizuschauen um dabei auch gleich die Rotweine zu verkosten. Diese haben wir auf Grund des hochsommerlichen Wetters ausgelassen und sind stattdessen der Einladung von Anna und Arnold gefolgt, einen der Weinberge zu besichtigen. Wir durften anhand der Etiketten auf den Flaschen, auf der eine von Anna händisch gezeichnete Skizze des Weinberges abgedruckt ist, aussuchen, wohin es geht. Die Wahl fiel auf den Grünen Veltliner am „Goldberg“. Der große Kirschbaum mitten im Weinberg hatte uns überzeugt. Zwar waren die Kirschen noch nicht reif, dafür wurden wir mit einer beeindruckenden Aussicht über das Donautal entschädigt, bekamen einen Einblick in die komplexe Arbeit am Rebstock und durften den Grünen Veltliner „Goldberg“ direkt im Weingarten verkosten. Der schmeckt dort übrigens mindestens genauso gut wie drinnen im Verkostungsstüberl.

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Wer selbst die Weine verkosten mag, sich dafür aber nicht ins Auto setzen möchte, kann sich alle Tropfen auch nach Hause liefern lassen. Zu den Ab-Hof-Preisen werden lediglich 2 € / Karton Versandkosten berechnet. Eine weitere Möglichkeit, in den Genuss der Eschenhof Holzer-Weine zu kommen, bietet die nächste Sound of Wine am 23.07. 2015 in der Pratersauna.

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