Craft Bier Fest – Tasting Sessions, ein Nachbericht

© Benedikt Steinle // www.youarehungry.com

Am 2. und 3. Mai 2015 fanden die ersten Craft Bier Fest Tasting Sessions im Wiener Metropol-Theater statt. Und nachdem wir heute noch vom letzten Craft Bier Fest in der Ankerbrotfabrik schwärmen, wollten wir dieses neue Format natürlich nicht verpassen.

Worum handelte es sich?

Nachdem wohl des öfteren beim letzten CBF bemängelt wurde, dass nicht jeder Besucher die Möglichkeit hatte, alles zu probieren, was er/sie wollte, haben die Veranstalter kurzerhand ein neues Format entwickelt: Zu vier Sessions à drei Stunden konnte man je eine Karte erstehen. Die Sessions waren besucherzahlenmäßig strenger limitiert, sodass – soviel vorweg – auch bei voller Auslastung die Hütte nie unangenehm voll wurde.

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Glas geschnappt und los!

Wie Micky Klemsch, Mastermind des CBF-Teams, uns bei einem kühlen Bier erzählte, wurden dem Team wenige Tage vor Beginn der Sessions diverse Laptops gestohlen, was dazu führte, dass sie alle Eintrittskarten händisch in Listen abhaken mussten. Dies führte natürlich zu etwa längeren Schlangen, dennoch waren wir nach rund 15 Minuten Wartezeit bereits im Theater drin und hatten jeder ein Tasting-Glas und ausreichend Jetons in der Hand. Auf also zum ersten Zapfhahn!

Das Metropol-Theater ist mit seinem großzügigen Theatersaal nebst großem Außenbereich durchaus eine gute Location für solch ein Fest. Die Brauereien, Importeure und Händler, welche auch internationale Biere und Marken vertraten, verteilten sich mit jeweils eigenen Ständen über das ganze Gelände, sodass man sich zwingen musste, nicht zu lange an einem Stand zu bleiben. Schließlich sind es nur drei Stunden, um möglichst alle interessanten Biere zu probieren.

Nachdem ich seit einiger Zeit eine Vorliebe sowohl für saure Biere als auch für Barley Wines, Trippel und ähnlich starke Kaliber entwickelt habe, dennoch nicht wollte, dass vorzeitig die Lichter ausgehen, starteten wir – bewusst leicht – mit Enkir, einem aromatischen Wit Bier nach belgischem Stil der italienischen Craft Bier-Urgesteine von Birra del Borgo. Ein gelungener Start! Weiter ging es dann am Stand von Lichtenthaler Bräu, wo uns zunächst ein Sour Ale erwartete, welches die Herrschaften aus dem Brew Pub im 9. Wiener Bezirk in Kollaboration mit Brew Age eingebraut hatten. Sehr spannend und erfrischend! Einen drauf setzen konnte sogar noch ihr Hybridbier Brett Ale / Oude Bruin, welches – einerseits säuerlich durch Brettanomyces (Milchsäurebakterien), andererseits malzig-würzig durch ein würzig vergorenes Bruin Belgischen Stils – schon unser erstes Highlight darstellte.

Nach einem kurzen Stopp bei den netten Damen und Herren vom Brauwerk (tolles Gose und das Flanders Red macht Lust auf mehr!) fanden wir uns bei Stiegl ein, um dort das FauxPas Framboise zu probieren. Uns erwartete ein typisches Lambic mit spannenden und komplexen Aromen zwischen Frucht, Holz (von der Fasslagerung) und den milchsäuretypischen Fruchtaromen. So spannend, dass wir uns ein (zugegeben nicht ganz billiges) Fläschchen mit nach Hause nehmen mussten.

Abgeschlossen wurde unsere Runde – neben anderen Stationen – von einer Verkostung der momentan drei Auswüchse des Samichlaus von der Brauerei Eggenberg. Aber da sei vorerst nicht zu viel verraten, das ist nämlich Stoff für eine nähere Betrachtung 🙂

Reich an Eindrücken, mit erweitertem Horizont und einem leichten Spitz kamen wir in die samstägliche Spätnachmittagssonne raus und verspürten eine tiefe Zufriedenheit (nicht nur wegen des Spitzes). Die Tasting Session hätte locker dazu eingeladen, noch zwei weitere Stunden dort zu verbringen und weitere Raritäten (Steamworks Brewery, eine österreichishe Auswandererbrauerei aus Kanada, beispielsweise, sollte man im Auge behalten) zu entdecken. Hätte man mit je einer weiteren Eintrittskarte problemlos machen können. Trotzdem waren überraschenderweise drei Stunden genug, um einen groben Einblick in das zu bekommen, was hiesige und einige internationale Kreativbrauereien zu bieten haben. Schnell noch einen Sechser der schönen CBF-Verkostungsgläser für Zuhause geschnappt und schon waren wir draußen.

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Und das Event?

Wie schon eingangs erwähnt, waren wir schon vom Craft Bier Fest II im November 2014 sehr angetan (das erste CBF hatten wir leider noch verpasst), was dazu führte, dass wir grundsätzlich positiv eingestellt in dieses Event hinein gingen. Die Kombination aus einer angenehmen Besucherzahl und einer sehr spannenden Mischung aus Brauereien, von welchen fast alle etwas Spezielles und Exklusives für die Tasting Sessions dabei hatten, machte das Fest zu einem sehr kurzweiligen und schönen Event, fernab von überrannten Hipstermärkten mit überteuerten Preisen und überschaubarem Angebot. Wir wünschen uns das ab jetzt 2x jährlich und mit immer neuen Brauereien auf dem Menü, Herr Klemsch & Team 🙂

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